Uff, Weihnachten ist geschafft!
Obwohl es in diesem Jahr verhältnismäßig ruhig zuging, es fast so war, wie es sein sollte, nämlich halbwegs harmonisch und entspannt, ist man trotzdem froh, wenn es geschafft ist. Die Anspannung ist jährlich erneut spürbar. Man selbst und auch der Rest der Familie hat eine solch überhöhte Erwartungshaltung an das "Fest der Liebe", daß der Harmoniedruck schier unerträglich ist. Es soll eben ein harmonisches, glückliches Familienevent werden. Niemand soll ausscheren, was bei einer stattlichen Anzahl von Egoisten (von einer bestimmten Seite der Familie) oftmals ein fast unmögliches Unterfangen ist.
In den vergangenen Jahren hat sich die Generation vor uns bereits im August (!!!) Gedanken zum Weihnachtsverlauf des Jahres gemacht. Quasi kaum vom Sommerurlaub daheim, bereits den nächsten Jahresmeilenstein beplant. Wie man wohl von Sommer-Sonne-Strand-Stimmung auf Friede-Freude-Eier-Harmonie-Liebe-Weihnachtsstimmung innerhalb von Sekundenbruchteilen umschwenken kann? Und es gibt in jedem Jahr auf's Neue die Diskussion über den Ablauf. Da der Familienclan - wie beschrieben - aus einer Reihe von Egoisten besteht (ich selbst nehme mich da nicht raus), gibt es natürlich auch eine realexistierende Anzahl von eigenen Vorstellungen, wie das Hochfest des Herrn begangen werden sollte. Der interessierte Chronist sollte meinen, eingefahrene Gleise der Familientradition sollten ihren Teil dazu beitragen, wenigstens nicht jedes Jahr von Null auf neu zu diskutieren und auszutragen. Für einen zu vernachlässigenden Teil des Ganzen trifft dies bestimmt zu; so zum Beispiel die Frage, ob wir in die Kirche zum Gottesdienst gehen oder nicht, ob wir uns einen Christbaum zulegen oder ob wir am Heiligen Abend etwas essen oder nicht. Merke: Ob! Das WIE ist die große, alles entscheidende Frage! Wie wird der Ablauf aussehen?, was werden wir essen?, wer kommt wann zu wem?, wer schenkt wem was? wohin gehen wir wann in die Christmette etc. pp. Der (für uns) ganz normale Wahnsinn eben!
Diese Diskussionen und den damit verbundenen Ärger gab es selbstredend auch in diesem Jahr. Vermutlich ist es nach dem verpatzten Probelauf bei der eigentlichen Vorstellung nur deswegen so glimpflich abgegangen, weil die heiklen Themen per "ordre de mufti" einfach ausgeblendet wurden, die waren nämlich vorher zu Tabuthemen erklärt worden.
Also: Es war auch in diesem Jahr ein Fest der Liebe, Harmonie und allgemeiner Gelassenheit. Die Familie verstand sich wieder blendend, wie man es sich wünscht und wie würde man sagen: Alles war gut. Alle Jahre wieder: Wiederholung im nächsten Jahr garantiert!
Es grüßt Euch M@tze.